Durch die regelmäßige Praxis der Transparenten Kommunikation habe ich erfahren, dass es eine Möglichkeit des Austausches, des Miteinander Seins, der Intimität und des Ausdrucks gibt, nach der ich bis dahin vergeblich gesucht hatte. Sie hat den Kontakt zu mir selbst ganz wesentlich vertieft und intensiviert, sie hat meinem Mann und mir neue Räume eröffnet, die es uns ermöglich(t)en, aus den alten destruktiven und beziehungsvermeidenden Mustern auszusteigen, bewusster im Miteinander zu sein, sehr viel seltener in dieses typische Ping-Pong zu geraten, wo es vor allem darum geht, wer Recht hat und Schuld ist, wo es einfach sehr eng und hart wird in uns und wir den Kontakt zu uns selbst und unserem Gegenüber verlieren.
Die Transparente Kommunikation ist viel mehr als nur ein Tool, ein Werkzeug, eine Methode. Sie ist ein Weg, eine Haltung, eine auf Liebe basierende Kunst des Miteinander-In-Beziehung-Gehens. Sie macht uns auf schmerzhafte und heilsame Weise klar, dass wir spirituelle und soziale Wesen sind, die einander brauchen. Ja, brauchen - und auf eine gute Art und Weise voneinander abhängig sind. Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh sprach von Interbeing, der wechselseitigen Abhängigkeit aller Wesen voneinander, die auf einer selbstverständlichen und natürlichen Verbundenheit ALLER Wesen beruht.
Gelebtes Interbeing ist gelebte Spiritualität. Wenn wir aus diesem Bewusstsein heraus leben, verkörpern wir die Schöpfung. Dann erleben wir uns tatsächlich als Teil des Ganzen. Dann WISSEN und FÜHLEN wir, dass der Zustand der Trennung "nicht echt" ist, sondern ein verletzter.
Die Transparente Kommunikation unterstützt uns darin, wirklich hinzuschauen, hinzufühlen und zu bleiben - mit allem, was ist, sich in uns abbildet, in uns abgründig, diffus oder taub, ängstlich oder wütend, widerständig, trotzig, dankbar, gelangweilt oder voller Liebe - kurz: in uns lebendig - ist. Sie lädt uns ein, unserer ganzen inneren Vielfalt mit Achtsamkeit, Mitgefühl und Präsenz zu begegnen.
Die Praxis der Transparenten Kommunikation lässt sich theoretisch schwer vermitteln. Es brauch die Erfahrung durch regelmäßige Übung und Anwendung - nicht nur alle 14 Tage in einer Praxisgruppe - sondern zunehmend auch im Alltag.
Hier findest du 4 Aspekte der Transparenten Kommunikation, die dir einen tieferen Einblick in diese Praxis geben können.
Beim Austausch miteinander geht es stets darum, was im gegenwärtigen Moment in uns lebendig ist. Deshalb müssen wir uns auch vorher nichts überlegen oder zurechtlegen. Wir können aus dem Jetzt heraus sprechen und uns so präzise und transparent wie möglich mitteilen. Das hört sich einfach an, ist aber für die meisten von uns schwierig, weil wir es in der Regel gewohnt sind, über uns oder etwas zu sprechen, sozusagen von einer abgehobenen Perspektive aus auf uns oder eine Situation zu schauen. Wir analysieren, rationalisieren, behaupten, schildern, berichten, erzählen Geschichten über...
Die Transparente Kommunikation lädt uns hingegen ein, aus dem unmittelbar Empfundenen, Gefühlten heraus zu sprechen. So können wir ganz frisch schauen und forschen, wie es uns geht, wo wir gerade mit unserer Aufmerksamkeit sind, was uns beschäftigt. Wir reden nicht nur darüber, dass wir traurig oder wütend oder ängstlich sind, sondern sprechen aus der inneren Perspektive und Verbundenheit mit diesen Gefühlen und/oder Empfindungen. Wir fühlen sie während wir sie aussprechen, ohne darin gänzlich zu versinken. So geben wir unserem Gegenüber die Möglichkeit, uns wirklich zu erkennen, zu sehen, zu fühlen. Das ist unsere aktive Beteiligung an einem präsenten und authentischen Begegnungs- und Beziehungsraum.
Unser jeweiliges inneres Filtersystem (alle Konditionierungen, Glaubenssysteme, zurückgehaltenen Energien und Potenziale usw.) prägt unsere Wahrnehmung des Augenblicks. Jede/r lebt in ihrer/seiner individuell geprägten Welt. D.h. wir sehen die Welt nicht so wie sie ist, sondern so, wie sie durch unseren aktuellen Erfahrungshorizont, unsere unbewussten Anteile, unsere Konditionierungen etc. hindurchscheint.
Wenn wir das wirklich anerkennen, können wir lernen, uns mitfühlend füreinander zu öffnen und uns in-form-ieren zu lassen, statt überzeugen zu müssen. Die innere Wahrheit und Weltsicht der anderen bereichert dann unsere eigene. Wir müssen unsere Sicht der Welt nicht länger verteidigen oder verleugnen. Dadurch entsteht ein Beziehungsraum, in dem wirkliche Begegnung stattfinden kann - frei von Projektionen.
Durch die Praxis der Transparenten Kommunikation werde ich mir zunehmend meiner selbst bewusst. Ich nehme außerdem wahr, was zwischen uns passiert, was in dir passiert und wie du mich wahrnimmst. In diesem intimen Raum können wir auch unseren eigenen und den Schatten der anderen begegnen, ohne von ihnen gänzlich vereinnahmt zu werden. Statt dessen können wir gemeinsam forschen und uns mit dem, was uns da begegnet, verbinden.
Gemeinsam erschaffen wir in der Gruppe einen Raum, in dem wir in die Verlangsamung gehen, um uns einzelne "Bilder" anzuschauen und dadurch viel deutlicher sehen zu können, was normalerweise als "Film" ziemlich schnell an uns vorbeizieht. Oft kriegen wir nur ganz unterschwellig mit, dass uns die/der andere gar nicht mehr (richtig) zuhört oder es im Kontakt irgendeine Störung gibt, die jedoch unausgesprochen bleibt und lediglich ein diffuses Gefühl, ein Unbehagen, eine Verunsicherung, Irritation etc. hervorruft. Und oft beschäftigt uns das anschließend. Aus solchen Begegnungen gehen wir mit weniger Energie heraus als wir reingegangen sind. Dies können wir als ein Zeichen dafür nehmen, dass wir in der Begegnung nicht präsent waren. Wir waren nicht ganz wach, nicht ganz da. Und das fällt uns dann hinterher auf die Füße.
In einem offenen Beziehungsraum habe ich eine Wahl - zumindest in der Theorie. Denn ob ich diese Wahl bzw. Freiheit auch in mir habe, ist nicht immer gegeben. Diese Freiheit bezieht sich zum einen darauf, dass ich eingeladen bin, mich mit dem mitzuteilen, was in mir auftaucht, egal was es ist. Es gibt da keine Erwartung, kein Muss. Offen bedeutet zudem, dass wir nicht jede Frage gleich wieder mit einer Antwort zurichten. Es geht mehr um ein inneres Forschen und weniger um Konzepte, Theorien, ein kognitives Wissen. Es geht mehr um das innere Erleben und weniger um Meinungen.
Wir sind Körper UND Geist. Wir sind Teilchen UND Welle. Unser Körper ist unsere Empfangs- und Sendestation und nur mit und durch ihn kann sich unser Seelenauftrag ausdrücken und manifestieren.
Unser Körper als irdische Heimat unseres DaSeins ist ein Teil dieses Planten, untrennbar (von) Mutter Erde. Wir SIND die Erde und wir sind gleichzeitig mit dem Himmel, mit dem endlosen Raum der Möglichkeiten, verbunden. Wir empfangen aus beiden Bereichen Informationen.
Wir brauchen unseren Körper, unsere Sinne, Empfindungen, Gefühle und unsere Anbindung an Mutter Erde genauso wie die an den endlosen Raum der Möglichkeiten. Sind wir nicht ausreichend in uns und in dem Bewusstseinsraum der Erde verwurzelt, verlieren wir uns schnell in den geistigen Sphären und empfinden das alltägliche Leben oft als anstrengend, nicht lebenswert, banal oder falsch, es macht uns Angst und wir sind im Widerstand oder der Verweigerung. In einer solchen Haltung kann sich unser göttlicher Auftrag nicht erfüllen. Er bleibt eine Blase, eine Möglichkeit, die nicht zur Wirklichkeit werden kann. Durch die Transparente Kommunikation erfahren wir, dass das zutiefst Menschliche zugleich das zutiefst Göttliche ist.
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